„Was würden wir nur ohne einander tun?“ – das waren unsere Gedanken, wenn wir im Geschichtsverein, im Wesentlichen zu zweit, mal wieder eine Ausstellung, einen Vortrag oder eine Ortsführung organisiert hatten und uns nach getaner Arbeit zufrieden von einander verabschiedeten.
Nun ging mit Peter Pohl (geb. 1933) das letzte verbliebene Gründungsmitglied von Bord. Unerwartet und plötzlich, ohne Gelegenheit zu einem ordentlichen Abschied. Gerade erst war er einstimmig als Schatzmeister wiedergewählt worden. Ein Ehrenamt, das er seit Vereinsgründung 1992 innehatte und stets gründlich, zuverlässig, jedoch ohne viel Aufhebens erfüllte.
Schon sein Vater, Erwin Pohl, war eine Instanz im Ort, sammelte alles zur Ortsgeschichte und hinterließ, als er im stattlichen Alter von 103 Jahren starb, seinen umfangreichen Fundus seinem Sohn Peter, der im Laufe der Jahre die Sammlung erweiterte und in akkurat beschrifteten Fotoalben und Ordnern strukturierte. Zusammen mit seinen Erinnerungen als „Röntgentaler Urgestein“ eine wichtige, stets sprudelnde Quelle für ortsgeschichtlich Interessierte.
Als gelernter Goldschmied hatte er einen Blick fürs Detail und immer eine Lupe griffbereit, so dass man auch auf noch so kleinen Fotografien oder historischen Landkarten mit ihm die Freude am Entdecken teilen konnte.
Peter Pohl strahlte eine angenehme Ruhe aus. Mit seiner bedächtigen Art behielt er stets das Machbare im Auge – angesichts der wenigen Mitglieder des kleinen Vereins. Mit Zuversicht, Gelassenheit und viel Erfahrung trug er seinen Teil dazu bei, dass der Verein auch Krisenzeiten überstand und heute, um einige neue Mitglieder gewachsen, für die anstehenden Aufgaben gut aufgestellt ist.
Besonders am Herzen lagen ihm prähistorische Bodenfunde sowie die Geschichte der Post. Sein philatelistisches Interesse vertiefte er in einem weiteren Verein.
Für den Panketaler Geschichtsverein bedeutet der Tod von Peter Pohl einen großen Verlust. Seine Erzählungen, sein Wissen, seine Zuverlässigkeit und nicht zuletzt sein immer warmer Händedruck werden uns fehlen.
Nadine Muth
Panketaler Geschichtsverein „Heimathaus“ e. V.